Macher an der Man`s World

Gebäude und Objekte aus Musik

Die amerikanische Nationalhymne als Objekt visualisiert

Jan Henrik Hansen ist ein Visionär. Ein Visionär, der sich seiner Umwelt und seinen Mitmenschen mitteilen will. Er will seine Visionen sichtbar machen, sie ausdrücken, sie modellieren und sie in der Hand halten. Schon seit bald 20 Jahren hat er sich der Idee verschrieben, Musik sichtbar zu machen. Was als künstlerische Spielerei begann, nimmt in der Arbeit des musikverliebten Architekten im wahrsten Sinne des Wortes Form an: Jan Henrik Hansen modelliert Skulpturen aus Musik. Und seine grosse Vision ist es, Häuser aus Musik zu bauen.

Der Magier von Wiedikon

Der Zauber passiert in einem Hinterhof in Zürich-Wiedikon. Dort hatte Hansen einst sein Architekturbüro, von wo aus er unzählige Projekte realisierte. Inzwischen ist das Büro zu einem Experimentierlabor umfunktioniert worden. Hier arbeitet Hansen zusammen mit einem Kollegen daran, Musik in plastische Körper zu übersetzen. Hansens Labor ist eine Mischung aus Architekturbüro, Musikstudio, Künstleratelier und Forschungsinstitut. Hier verschmelzen Musikinstrumente, Computerprogamme, Kunstskulpturen und Baupläne zu einem Werkzeug. Dieses Werkzeug kann zaubern: Es verwandelt Musik in dreidimensionale Objekte.

Ende der 90er Jahre verschmolz Hansen seine beiden Leidenschaften Musik und Architektur. Die Verknüpfung eines digitalen Musikprogramms und einer CAD-Software, die sonst zum Entwerfen, Planen und der fotorealistischen Darstellung von architektonischen Werken dient, war dabei der Durchbruch. Hansen schaffte es erstmalig, dass die CAD-Software neu über Musik gesteuert wurde und so rudimentäre Darstellungen von Liedern erstellte.

 

Eine Basslinie als Objekt

Übung macht den Meister

Im Laufe der Jahre haben Hansen und sein Team diese Technik verfeinert. Durch stundenlange Programmierarbeit entwickelten sie eine Software, mit der sich Musik nicht nur visuell darstellen lässt. Musik kann auch die Form eines Musters, einer Oberfläche, einer Skulptur oder gar eines Hauses definieren.

Dabei werden Parameter an die Komposition geknüpft, die Auswirkungen auf die Darstellung und die Modellierung haben. Man kann diese Verknüpfungen entweder beliebig festlegen oder an die Logik einer Wissenschaft knüpfen. In Bezug auf Architektur könnte man die Paramater so festlegen: Je lauter ein Ton auf dem Piano angespielt wird, desto breiter wird der physische Raum geplant. Die Höhe eines Tones kann die Höhe der Zimmerdecke bestimmen. So nehmen Lautstärke, Rhythmus oder Tempo eines Musikstückes, aber auch die Länge des Tones, die Art des Arrangements oder die Notation Einfluss auf die Modellierung eines dreidimensionalen Raumes oder Objekts.

An der Man‘s World 2017 wird Jan Henrik Hansen mit seinem Team vor Ort sein und seine Visionen veranschaulichen. Anhand der Software „Space Piano“ können Laien in Hansens Welt eintauchen und für einen Augenblick in Kontakt mit der Zukunft der Architektur treten.

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